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       Zusammenfassung 
      Basierend auf der verarbeiteten Holzmenge und mit Stromverbrauchszahlen 
        hochgerechnet, verbraucht die Sägerei-Branche in der Schweiz jährlich 
        schätzungsweise rund 80 GWh Elektroenergie. Geht man davon aus, dass 
        gemäss verschiedenen Untersuchungsergebnissen mit 10 bis 20 % Stromeinsparung 
        gerechnet werden kann, so besteht in der Branche ein wesentliches Potential 
        für Einsparungen in der Grösse von rund 8 bis 16 GWh pro Jahr. 
        Dieses Potential ergibt sich bei einem Ersatz von Anlagen mit konsequentem 
        Einsatz von energiesparenden Lösungen und Technologien. Um das Potential 
        von 10 bis 20 % Stromeinsparung ausschöpfen zu können, muss 
        mit Amortisationszeiten von ca. 3 bis 10 Jahren gerechnet werden. 
       Stellvertretend für die Sägerei-Branche wird 
        als Fallbeispiel die Schilliger Holz AG mit einem Stromverbrauch von fast 
        6 GWh (im Jahre 2001) genauer analysiert. In diesem Bericht werden Energiesparmassnahmen 
        vorgeschlagen, welche wirtschaftliche Amortisationszeiten von ca. 5 Jahren 
        aufweisen. Durch die Realisierung der Massnahmen ergeben sich Einsparungen 
        von ca. 1'000 MWh/a was ca. 17% des Gesamtstromverbrauches der Firma Schilliger 
        entspricht. Die Investitionskosten betragen ca. Fr. 320'000.- die jährliche 
        Einsparung ca. Fr. 120'000.-. Das Mittel der Amortisationszeit aller Massnahmen 
        ist ca. 3 Jahre. 
       Die Untersuchungen ergaben folgende Erkenntnisse: 
         
        In einem Sägereibetrieb laufen viele Elektromotoren, ohne dass der 
        Motor gerade benötigt wird. Diese Leerlaufstunden entstehen produktionsbedingt 
        (z.B. durch Produktionszyklen) oder aus Unachtsamkeit. Mit technischen 
        und vor allem organisatorischen Massnahmen können diese Leerlaufstunden 
        verringert werden. 
        Ein Motor im Leerlauf benötigt nur einen Bruchteil der Leistung gemäss 
        Typenschild. Anders sieht das aus bei Anlagen wie z.B. Druckluft- oder 
        Absauganlagen. Werden z.B. Absauganlagen betrieben, obwohl keine Späne 
        oder keine Schnitzel anfallen, so wird die gleiche Leistung benötigt, 
        da ja die Luft transportiert wird. Bei dieser Art von Anlagen liegt das 
        grösste Einsparpotential. 
       
        Im folgenden werden Punkte aufgelistet, welche einen energieoptimalen 
        Betrieb in einem Sägewerk ergeben. Die Angaben in den eckigen Klammern 
        zeigen die Einsparung pro Jahr bezogen auf die Betrachtungseinheit (z.B. 
        was im Bereich Druckluft bei der Firma Schilliger eingespart werden kann). 
      
        - Drucklufterzeugung und Verteilung mit tiefem Druck, geringem Druckabfall, 
          wenig Leckverlusten und Sektorabsperrungen [380MWh, 50%, Fr. 40'000.-]
 
        - Drucklufterzeugung bedarfsgerecht und mit gutem Teillastverhalten 
          (ohne Leerlaufzeiten) [100MWh, 15%, Fr. 10'000.-]
 
        - Absauganlagen mit automatischen Absperrklappen bei den Absaugstellen, 
          Ventilator angesteuert mit Frequenzumformer (FU) [291MWh, 49%, Fr. 33’600.-]
 
        - Rückführung der Abluft der Absauganlagen in den Produktionsraum 
          [3.5MWh, nur Elektroenergie, ohne Wärmeenergie]
 
        - Optimierte Wärmeerzeugung und Verteilung (bedarfsgerecht und 
          lastabhängig, z.B. mit variablen Durchflussmengen)
 
        - Einsatz von Frequenzumformern für die Ventilatoren der Trockenkammern 
          [112MWh, 24%, Fr. 12'600.-]
 
        - Ausrüstung der Trockenkammern mit Wärmerückgewinnung 
          für die Abluft und eine gute Wärmedämmung der Kammern
 
        - Bedarfsgerechtes automatisches und manuelles Schalten von Verbrauchern 
          (Motor läuft nur, wenn er gebraucht wird!)
 
        - Vermindern von Reibung bei Förderanlagen (z.B. Förderbänder, 
          Kettenförderer usw.)
 
        - Einsatz von energiesparenden Beleuchtungen
 
        - Spitzenlastoptimierung für die elektrische Leistung
 
        - Installieren und Instandhalten von Blindstromkompensations-Anlagen
 
        - Abwärmenutzung (z.B. von Druckluftkompressoren) zu Heizzwecken 
          (Raumheizung, Warmwasser)
 
        - Sensibilisierte Mitarbeiter und eine Geschäftsleitung, welche 
          das Energiesparen als eines der Geschäftsziele umsetzt und sich 
          des langfristigen finanziellen Nutzens bewusst ist
 
       
        
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