|  
       Der Druckluftverlust ist der Verbrauch von Druckluft 
        (Leckage) im Rohrleitungsnetz ohne geleistete Arbeit. Die Summe dieser 
        Verluste kann in ungünstigen Fällen bis zu 25 % der gesamten 
        Liefermenge des Kompressors erreichen (gemäss Literatur [4.6]). 
        Es wurden jedoch auch schon Leckverluste von 60-70% [6.3, 
        Kapitel 4.1.1.2, Seite 61) oder sogar 75% [4.7, 
        Seite 1) gemessen. 
        
      Die Ursachen sind vielfältig: 
      - Undichte Ventile 
        - Undichte Schraub- und Flanschverbindungen 
        - Undichte Zylinder 
        - Undichte Schweissnähte oder Lötstellen 
        - Defekte Schläuche und Schlauchkupplungen 
        - Defekte Magnetventile 
        - Festsitzende Schwimmerableiter 
        - Falsch installierte Trockner, Filter und Wartungseinrichtungen 
        - Korrodierte Leitungen 
      Druckluftverluste durch Leckage sind in den üblichen 
        Druckluftsystemen leider unvermeidlich. Die Zusatzkosten durch die Leckage 
        mindern die Wirtschaftlichkeit des Druckluftsystems erheblich. Zur Reduzierung 
        dieser Verluste können Massnahmen ergriffen werden, die ihrerseits 
        natürlich Kosten verursachen. 
        Diese Kosten übersteigen allerdings irgendwann die Einsparungen durch 
        die Minderung der Druckluftverluste. Das Ziel muss es also sein, die Druckluftverluste 
        bei akzeptablem Aufwand zu minimieren. 
        Daraus ergeben sich Leckagemengen, die aus wirtschaftlichen Gründen 
        toleriert werden sollten: 
         
        – max. 5 % bei kleineren Netzen. 
        – max. 7 % bei mittleren Netzen. 
        – max. 10 % bei grösseren Netzen. 
        – max. 13 - 15 % bei sehr grossen Netzen. 
        z.B. Giessereien, Stahlwerke, Werften u.ä. 
      Die Mitarbeiter sollten dazu angehalten werden, Leckstellen 
        und Schäden am Netz bei den verantwortlichen Stellen zu melden. Diese 
        Schäden sind umgehend zu beheben. Bei kontinuierlicher Pflege ist 
        eine kostenintensive Sanierung des Druckluftnetzes normalerweise überflüssig. 
        Die Druckluftverluste bleiben im akzeptablen Rahmen. 
        Die Ermittlung von Leckstellen ist in den meisten Fällen relativ 
        einfach. Grosse Undichtigkeiten machen sich durch Zischen bemerkbar. Kleine 
        und sehr kleine Lecks sind schwieriger zu finden. Sie sind durch Abhören 
        meist nicht zu lokalisieren. In diesen Fällen werden die Verbindungselemente, 
        Abzweigungen, Ventile usw. mit einem Dichtheitsprüfmittel eingesprayt 
        oder mit Seifenwasser abgepinselt. An undichten Stellen bilden sich sofort 
        Blasen. Alternativ können Hilfsmittel (z.B. ein Ultraschall-Leckortungsgerät, 
        z.B. Sonaphone ULS) verwendet werden. 
        Liegen die ermittelte Leckagemengen eines Druckluftnetzes deutlich über 
        den oben genannten Werten, sollte eine Sanierung des Netzes in Erwägung 
        gezogen werden.  
       
      Bei der Sanierung eines Druckluftnetzes sind folgende 
        Massnahmen zu ergreifen, um die Druckluftverluste zu reduzieren: 
      Behebung von Leckstellen 
      
        -  Undichte Verbindungselemente nachziehen oder neu abdichten.
 
        -  Undichte Ventile und Schieber ersetzen.
 
        -  Undichte Zylinder reparieren.
 
        -  Undichte Schläuche und Schlauchkupplungen austauschen.
 
        -  Leckstellen an Rohrleitungen verschweissen.
 
        -  Kondensatableiter modernisieren. 
 
          Mechanische Schwimmerableiter und zeitgesteuerte Magnetventile durch 
          niveaugeregelte Kondensatableiter ersetzen. 
        -  Druckluftaufbereitung modernisieren. 
 
          Schädliche Verunreinigungen wie Wasser, Öl und Staub aus der 
          Druckluft entfernen. 
        -  Magnetventile überprüfen. 
 
          Falls möglich, stromlos geschlossene Ventile installieren. 
        -  Alte Rohrleitungen spülen oder ersetzen.
 
          Der Innendurchmesser von alten Rohren ist häufig durch Ablagerungen 
          reduziert. Das führt zu Druckabfall. 
        -  Kupplungen und Rohranschlüsse überprüfen.
 
          Querschnittsverengungen führen zu Druckabfall. 
        -  Zeitweise Verkleinerung des Netzes.
 
          Teilbereiche grosser Netze bei Betriebsruhe durch Absperrschieber abtrennen. 
         
       
         
      Quelle: teilweise von [4.6, 
        Kapitel 7.3, Seite 120 und Seite 124] 
       
         
         
       |